Am 15. August 2020 erklomm ich zusammen mit Freunden und einer Freundin den Säntis. Ich war die zweitälteste und offensichtlich die langsamste. Das macht nichts. Ich hab’s geschafft und es fühlte sich gut an, auch wenn ich oben angekommen gleich meinte: Ich mach KEINEN Schritt mehr – basta!
Klar ging ich dann halt doch noch bis ganz hoch auf die Aussichtsplattform. Aussicht gleich null – der Nebel war aufgestiegen. 😉
In den Bergen soll man bekanntlich nicht rennen. Daran hab ich mich definitiv gehalten und einen Schritt vor den anderen gesetzt. Wasser hatte ich dabei und brauchte es kaum. Dass ich unterwegs einen klitzekleinen Hungerast bekommen könnte, damit hab ich nicht gerechnet, schliesslich hatte ich gut gefrühstückt. Wobei, es war eigentlich nicht Hunger, sondern ein Energieverbrauch, der Nachschub einforderte. Ein Mini-Biberli, das ich tags zuvor eingepackt hatte, half übers Gröbste hinweg. Die Wanderung selbst empfand ich wiederum als interessant, ich war vor Jahren schon mal oben. Der Weg führt durch steiles Gelände, den Wänden entlang, durch ein Couloir und über schroffe Felsen. Eindrücklich ist kurz vor der Leiter das Teilstück, bei dem man blanken abhäligen Fels sieht. In solchen Momenten versuche ich mein Denken auszuschalten, d.h. ich stelle mir nicht vor was alles passieren könnte sondern sage mir: Da sind soeben Horden von anderen durch – das schaff ich auch! Und so war’s. 😊
Steinböcke, elf Stück, sah ich unterwegs. Die haben sich bestimmt gewundert, über den Ansturm, den menschlichen Tatzelwurm, der den Säntis emporklomm.
Grossartig! Wann wieder?