Von Deggendorf mit dem Zug zurück nach Hause

Heute geht es also zurück in Richtung Schweiz. Am Morgen, so denken wir, sollte es kein Problem sein, ein Fahrrad in den Zug zu schieben, da werden wohl noch nicht so viele Fahrer unterwegs sein. Es ist trüb, regnet aber nicht. Entsprechend machen wir uns auf zum Bahnhof Deggendorf.

 

Auf dem Perron hat es erst einen Jugendlichen mit seinem Rad und sonst niemand anderes. Umso besser, denke ich, dann können wir die erste Hürde getrost nehmen. Da fährt der Zug ein. Zug? Es ist ein einziger Triebwagen! Einer! So was Kleines habe ich bei uns seit Gedenken nicht gesehen. Die Schaffnerin steigt aus und brüllt gleich: «keine Fahrräder, keine Fahrräder heute!»

 

Als der Jugendlich, der vor uns da war zögerlich fragt, ob er nicht doch mitkönne, heisst es: «Sie sehen doch, der Zug ist voll!» Ja, das ist er – randvoll. Wobei, in den Gängen stehen kaum Leute. Für uns ist klar, wir warten nicht, um zu sehen, dass wir auch im nächsten Zug nicht mitkönnen und so fahren wir das Teilstück nach Platting mit dem Velo. Es ist ein sanftes Entwöhnen mit den rund elf Kilometern.

 

In Platting wollten wir den Zug über München nehmen, so dass wir nicht zweimal dieselbe Strecke fahren. Da stehen jedoch bereits so viele Personen mit und ohne Räder, dass es uns leicht fällt umzuentscheiden. Wir fahren über Ingolstadt nach Ulm zurück und es klappt. Kein Problem einen Platz fürs Velo zu finden. Ab Ulm nehmen wir den Zug nach Friedrichshafen. Dort habe ich ein nettes kleines Hotel gefunden. Einmal mehr heisst es Stadthotel. Das ist mir noch nie passiert, fällt auf dieser Route aber auf. Ich freue mich, am Abend an der Promenade in einem der vielen Restaurants am Wasser zu sitzen und ein letztes Mal «Ferien» zu geniessen.

 

Am nächsten Tag wollen wir mit der Fähre in die Schweiz übersetzen und wieder via Obstgartenroute nach St. Gallen. Da denke ich, eigentlich könnten wir doch auch Freunde besuchen, die in Herisau wohnen. Das ist gar kein grosser Umweg und wenn wir schon in der Nähe sind…

 

 

Nachtrag:

Sie hatten sich riesig gefreut! Und uns hat der zweite Teil der Obstgartenroute von Romanshorn nach Herisau gut gefallen. Ab St. Gallen nahmen wir dann wieder den ICE mit unseren Haken im letzten Wagen. Schön wars. 

 

 

Übernachtung: Stadthotel kleiner Berg, Friedrichshafen