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Arbeiten unter dem Corona-Lockdown

Am Freitag, 13. März 2020, ging abends um 19:00 Uhr eine Mitteilung ein: Der Unterricht am Samstag, 14.03.2020 in St. Gallen fällt aus!

 

Dass aufgrund der Corona-Krise etwas in der Luft liege, war kurz zuvor deutlich geworden, dass der Lockdown so schnell kommen würde, hat mich doch überrascht. Trotzdem, die nachfolgende Solidaritätswelle und Einsatzbereitschaft in der Bildungslandschaft hat mich enorm gefreut. Ein veritabler Schub wurde spürbar. Alle tauschen aus, ich auch. So nehme ich an OLL und LLAB sowie diversen Webinaren teil. Es macht Spass. Wir lernen voneinander, tauschen aus, geben Wissen weiter. In Kürze werde ich auch an einem Barcamp teilnehmen. Yep, I am getting old – aber nicht eingerostet 😊

 

Ich hätte nie gedacht, als die ersten Kursabsagen eingingen, dass sich das Blatt für mich so schnell zum Positiven und Interessanten wenden könnte. Sah ich erst meine Einnahmen für das Frühjahr davon schwimmen, brauche ich mir jetzt für den Sommer keine Sorgen zu machen.

 

Von überall her tönte es: «Wir gehen online». Innert Kürze stellten Akteure der Bildungslandschaft unentgeltlich Webinare auf die Beine. Eindrücklich war für mich meine erste Grossveranstaltung dieser Art: Zoom mit über 300 Bildungsfachpersonen, die zeitgleich online Wissen abholen und einbringen. Grossartig!

 

Mich begeistert vor allem auch der Austausch mit Lehrpersonen über die Bildungsinstitutionen hinaus. So treffen Lehrpersonen aus Berufsfachschulen, dem KV, den Gymnasien, Sekundarschulen oder auch der Erwachsenenbildung aufeinander und tauschen ihre Erfahrungen und Learnings aus. Das alles gibt einen richtigen Kick und Lust Neues auszuprobieren. 

 

Mir liegt das, Erfahrungswissen mit neuen Erkenntnissen verknüpfen und komprimiert weitergeben. Entsprechend konnte ich kurz darauf Lehrpersonen schulen und auch meine eigenen Kurse auf online umschreiben. Kreativität und technisches Flair verschmelzen hier mit didaktischer Reduktion zu einem Experiment, das mich gepackt hat und Energien freisetzt. Zeitaufwändig? Klar, am Anfang schon, doch je mehr man seinen eigenen Stil findet, umso einfacher fällt es die Lehreinheiten auf online Settings umzuschreiben. So wurde und wird es mir in der «Quarantäne» definitiv nicht langweilig, im Gegenteil, ich habe neue Aufträge erhalten und viel dazugelernt.

 

Und kurz darauf folgten die ersten Kurstage, die ich online unterrichte. Mir ist hierbei wichtig, dass die Bewegung, die im Präsenzunterricht gegeben ist, auch online abgebildet werden kann. Ich mag kreative Herausforderungen.

 

Doch jetzt mal weg vom Bildschirm!