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Art en plein air à Môtiers

Dieser Sommer 2021 ist nass, regnerisch und kühl, so wollen wir soweit möglich die trockenen und temperierten Tage nutzen.

 

Erst kürzlich rief mich Erika an. Eigentlich wollten sie dem Creux du Van entlang wandern, liessen es dann aber wegen der Wetterwarnungen sein. Aufgrund dessen entdeckten sie dafür die «art en plein air» in Môtiers im Val de Travers und spazierten einen Teil davon ab. Sie klang so begeistert, dass ich mir die Ausstellung zeitgenössischer Kunst für den Sonntag notiert habe.

 

In Môtiers angekommen staunen wir über die vielen Menschen, die sich im Dorf angesammelt haben. Ich hatte noch nie zuvor von dieser «art en plein air» gehört. Ein Geheimtipp ist es offensichtlich nicht mehr. Umso erfreuter sind wir über die ruhige, entspannte Stimmung unterwegs.

 

An der Kasse erhalten wir einen Übersichtsplan und können sowohl mit diesem als auch dank eines QR-Codes die Kunstobjekte eines nach dem anderen abwandern. Die Künstler haben Gebäude «interpretiert», die Natur als Spannungsfeld «bearbeitet» oder sich von dieser in ihrer Fantasie inspirieren lassen.

 

Ein Höhepunkt auf dieser Wanderung ist für mich die moosbewachsene Nische, die Rebecca Sauvin mit ihren Figuren gestalterisch nutzte. «Saisir les esprits de la Sourde» heisst ihr Arrangement.

 

Auch hier beeindruckt die Umgebung dank Wasserfällen, die aus zwei Höhlen sprudeln. Ein anderer Höhepunkt findet man beim hohen Wasserfall. Wo sonst nur ein Rinnsal runtertropft, begegnet man Catherine Gfellers «La Gardienne du Temps». Diese Figur sieht man bereits vom Tal her. Aus jener Perspektive erhält man den Hinweis, «elle est là»,  doch zu Gesicht bekommt die Dame nur, wenn man die Juraanhöhe im Wald erklimmt.

 

Die Ausstellung hat mich auf zweierlei Art überzeugt. Ich geniesse Kunst, inszeniert in einer bezaubernden Landschaft, und ich bewege mich an der frischen Luft.

 

Ich bin gespannt, was sie nächstes Mal zeigen werden.