Wir sind noch immer hier.
Das mittelalterliche Städtchen Bamberg und die reizvolle Umgebung gefallen uns so gut , dass wir noch ein paar Tage bleiben. Es ist wunderschön mit dem Fahrrad der Regnitz entlang nach Bamberg zu fahren. Der grösste Teil des Weges führt kurz nach dem Campingplatz Bug durch einen lichten Wald, der von Tag zu Tag mehr Laub zeigt. Auf der Waldlichtung blühen Schlüsselblümchen in Massen. Es geht weiter an Schleusen vorbei und je nachdem wo man lang fährt, kreuzt man den Main-Donau-Kanal.
Bamberg gefällt uns, weil es eine grosse Fussgängerzone hat und durch mittelalterlich anmutende Gassen besticht. Gemäss Recherche sei dies die grösste und besterhaltene mittelalterliche Stadt Deutschlands. Die Bauten zeigen oft wunderschöne Freskenmalereien oder Ornamente sowie Statuen. Auffallend ist das Alte Rathaus, das über Bogenbrücken erreicht wird. Hier stehen an schönen Tagen viele junge Menschen und trinken zufrieden ihr Brückenbier. Die Fassade des Rathauses ist grossflächig bemalt. Hoch auf dem Domplatz thront der Bamberger Dom und ganz in der Nähe findet man einen Rosengarten. Der blüht jetzt leider noch nicht.
Als Spezialität wird das Schlenkerla Rauchbier aufgeführt. Das lass ich mir nicht entgehen. Obwohl ich nie eine grosse Biertrinkerin war, schmecken mir die lokalen Biere auf dieser Reise ausgezeichnet. Mein Gemahl erfreut sich indes am Scheufele, ein Riesending, das kaum zu vertilgen ist. Es wird meist mit Sauerkraut und Kloss serviert. Seit ich weiss, was in einem Kloss drinsteckt, kann ich diese auch essen. Sie waren für mich doch recht gewöhnungsbedürftig, so gummig, wie sie mir erschienen.
An Bamberg aber mag ich auch den Markt. Hier kaufen wir die ersten fränkischen Spargeln und eine lokale Kartoffelsorte, die sie Hörnla nennen. Sie erinnern mich in ihrer Form an Topinambur. Auf dem grünen Markt, so heisst der «Marktplatz», hat es einen «Gabelmann-Brunnen» mit Neptun, eben dem Gabelmann, wie er hier genannt wird. Zur Osterzeit wird auch dieser Brunnen mit Eiern geschmückt. Übrigens das Fastenbier schmeckt ganz vorzüglich. Es soll noch etwas reichhaltiger sein, als das «normale» Schlenkerla und wird nur von Aschermittwoch bis Ostern ausgeschenkt.
Prost!