Bayreuth liegt ca. 67 km von Bamberg Burg entfernt. Da gibt es keine Campingplätze in der Nähe. Da wir jedoch schon in dieser Region sind, haben wir uns Bayreuth für Ostersonntag vorgenommen.
Strahlend schönes Wetter, frühsommerlich warm, es ist 24°, empfängt uns eine weitere ruhige Stadt. Sie sieht ganz anders aus als das mittelalterlich geprägte Bamberg. Die Häuser sind schön aneinander gegliedert und vereinzelt zeigen sie wunderschöne Sandsteinfassaden. Der Stadtkern ist klein und damit überschaubar.
Bayreuth ist bekannt für Wagner-Opern-Aufführungen im eigens dafür erbauten Festspielhaus. Das ist zu Fuss gut zu erreichen. Nach einem rund 20-minütigen Marsch ist man wieder in der Stadtmitte. Vom Sternplatz aus führt uns eine kleine Rundwanderung zum Residenzplatz mit dem Haus Wahnfried und der Grabstätte Richard Wagners, durch den Hofgarten zum Residenzpalast, am Haus von Jean Paul (Schriftsteller) vorbei, wo er gewohnt haben soll und von da zur evangelischen Stadtkirche und zurück zum Markgräfischen Opernhaus, das als UNESCO Weltkulturerbe aufgeführt ist.
Fasziniert hat mich der Osterbrunnen vor der Stadtkirche. Dadurch habe ich zufällig erfahren, dass dies ein Brauchtum in der fränkischen Schweiz ist, die sich seit den 1980er Jahren in weitere Teile Deutschlands verbreitet habe. Die Stadtkirche ihrerseits gilt als ältester Bau der Stadt Bayreuth. Man geht davon aus, dass am 9.11.1194 die erste Kirche eingeweiht wurde. Vor 930 Jahren! Das muss man sich mal vorstellen.
Das Opernhaus hat mich beeindruckt. Eine Führung lohnt sich. Die Balustraden, die Balkone, die Säulen, die Bühne oder die Deckengemälde, alles ist prunkvoll gestaltet. Eine Wucht, herrlich oder überladen, wenn ich die Seitenbemerkung meiner Begleitung aufnehme. Es sei von der Wiener Oper inspiriert worden. Gefallen hat mir, dass die Markgräfin Wilhelmine, sie war die Tochter des preussischen Königs Friedrich Wilhelm I. und offenbar die Lieblingsschwester von Friedrich des Grossen, selber komponierte, Instrumente spielte, Intendantin und dann auch noch Bauherrin der Bayreuther Oper war. Aus heutiger Sichte eine Power-Frau 😊. Die Oper ist seit 2012 auch als UNESCO Weltkulturerbe aufgeführt.
Zum Abschluss gab es noch ein Meisel Bier der lokalen Brauerei und einen Frankenwein für den Nicht-Biertrinker an meiner Seite.
Frohe Ostern
Nora