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Covid-19 Begeben Sie sich umgehend in Isolation bzw. Quarantäne!

Es war Freitagabend, der 4. Dezember, als mein Mann hüstelt. Trocken, rau, zwingend. Zwei oder dreimal. Das erste Mal seit einem Jahr. Wir haben stets aufgepasst, uns an die Vorsichtsmassnahmen gehalten und unsere sozialen Kontakte mit den stets gleichen Personen geteilt, wobei wir uns auf einen Minikreis beschränkt haben.

 

Aufgrund der Omnipräsenz von Corona in den Medien, den Medienkonferenzen des Bundesamts für Gesundheit BAG und die Diskussionen rund um die Covid-App, mach ich den auf den entsprechenden Kanälen aufgeschalteten Test, ob man sich testen lassen solle. Etwas erstaunt stelle ich fest, dass der Fragebogen zum Schluss kommt, ein Test sei erforderlich.

 

Mein Mann will das Wochenende abwarten und sich dann allenfalls testen lassen, da es ihm zurzeit grundsätzlich gut geht. Weiter haben wir gehört, dass eine entfernte Nachbarin über eine Stunde in der Kälte habe ausharren müssen, bis sie an der Reihe war, um sich am Bürgerspital testen lassen zu können. Sie ist über 80 Jahre alt. Toll an den aufgerufenen Kanälen ist, dass die Testmöglichkeiten im Kanton mit allen für uns relevanten Informationen hinterlegt sind. Wir entscheiden uns für Luterbach. Da erhält man nach vorgängiger Absprache ein definiertes Zeitfenster. Ab Montag ist das Testcenter wieder erreichbar. Entsprechend ruft mein Mann am Montagmorgen früh an und erhält für den gleichen Tag einen Termin. Rachenabstrich, Laborbefund abwarten. Am Dienstag eine Mail: Sie sind positiv, begeben Sie sich unverzüglich in Isolation. Die Isolation daure 10 Tage und ende, wenn man zwei Tage symptomfrei sei. Wir fallen aus allen Wolken. Nie und nimmer haben wir ernstlich mit Covid-19 und einem positiven Resultat gerechnet. Da es mich seit Sonntag fröstelt und ich einen etwas «dummen» Kopf habe, rufe ich nach dem vorliegenden Resultat meines Mannes beim Testcenter an. Ob ich einfach davon ausgehen kann auch von Corona eingefangen worden zu sein? «Nein, kommen Sie bitte vorbei, Sie müssen sich auch testen lassen». Der Schnelltest, der gleich am Nachmittag durchgeführt wird, ebenfalls via Rachenabstrich, ist dann eindeutig: Positiv.

 

Die MPA drückt mir ein Arztzeugnis in die Hand und der Arzt meint, ich solle ich mich ebenfalls in Isolation begeben bzw. in Quarantäne, da mein Mann ja auch erkrankt ist. Der Kanton würde sich dann noch bei uns melden. Super freundlich, dieses Testcenter, super effizient und einfühlsam.

 

Etwas verdattert begeben wir uns nach Hause und schliessen uns für zehn Tage ein. Gleichentags erhalte ich vom Kanton eine Email mit dem Hinweis, dass meine Isolation bis zum 18. dauert womit auch die Isolation meines Mannes auf dieses Datum ausgerichtet wird. Was ich nun sage, mag nun etwas irritieren, aber zum Glück sind wir beide krank, so können wir uns frei innerhalb unserer vier Wände bewegen. Mir graut es bei der Vorstellung, dass ich 10 Tage im Schlafzimmer eingesperrt wäre. Da ist kein Platz für einen Tisch oder um im Kreis rum zu gehen.

 

Wie sich die kommenden Tage entwickeln werden? Eine gewisse Unsicherheit beschleicht meinen Mann, ist er doch bereits 74.