Die erste Destination auf unserer Reise ins Piemont soll Turin sein.
Dazu haben wir unseren Wingamm Rookie, nach Bourg-Saint-Pierre, dem Nordportal des Grossen St. Bernhard hochgezogen, sind durch den Tunnel runter ins Aostatal gefahren und haben in Pianezza auf dem Campingplatz «Bella Torino» einen ersten Halt von einer Woche vorgesehen. Diesen Platz gibt es seit 2014 und er weist grosszügige Standplätze aus. Er ist gut gelegen und absolut ruhig.
Von hier aus kann man die Umgebung mit dem Velo bestens erkunden. Es sind lauter schmalere Überlandstrassen, die nicht allzu stark befahren sind. Im Dörfchen Druento
findet man eine Bäckerei, die fantastische Grissini mit verschiedenen Zutaten anbietet. Ich mag diejenigen mit den Baumnüssen besonders gut. Am Samstag ist jeweils Markt, aber auch sonst kann man in Druento alles einkaufen, was es zum Essen braucht. Druento hat einen gut erhaltenen hübschen Dorfkern und eine charmante Cafeteria, wo köstlicher Kaffee angeboten wird.
Druento ist auch der Ausgangspunkt zum Parco la Mandria. Im Parco sind drei
Velo-Rundtouren ausgeschildert. Wir nehmen die längste 😉, die 15 km-Strecke, in Angriff. Dieses Naherholungsgebiet wird von Wanderern, Joggern, von Familien und Betagten oder Velofahrern rege genutzt und ist wirklich schön. Eine Recherche zeigt, dass dies die grösste umzäunte und geschützte Parkanlage Europas sei. Die Naturanlage weist 3 000 Hektar aus. Zudem findet man hier das Borgo Castello, ein UNESCO-Weltkulturerbe, die Lieblingsresidenz von Vittorio Emanuele II von Savoyen, dem König von Sardinien-Piemont. Es ist ein gigantischer Backsteinbau, der mitten im Wald steht und wo ich meine ersten Bitterorangen rieche und sehe (Poncirus trifoliata). An einem anderen Ort im Park findet man riesige Stallungen. Ein Ausflug hierhin mit dem Velo lohnt sich auf jeden Fall.
Druento ist auch der Ausgangspunkt für die Ausflüge nach Turin. Der Campingplatz bietet für 8 € einen Shuttle nach Druento an inkl. Tageskarte für Bus, Metro und Tram in Turin. Mit dem Bus Nr. 59 fährt man direkt ins Stadtzentrum von Turin. «Bella Torino» ist perfekt gelegen für unsere Belange.
Übrigens: Wer nicht so gut Italienisch kann, kommt hier mit Französisch problemlos durch. Wir erfahren, dass sie hier in der Schule Französisch lernen. Der Einfluss
Frankreichs ist mir auch im Aostatal aufgefallen, wo Vieles zwei-sprachig angeschrieben ist.