Erdbeerpflücken mein letzter Eintrag? Etwas überrascht stelle ich fest, dass ich länger pausiert habe als angenommen.
Ich war nicht etwa müssig, im Gegenteil, ich arbeitete viel und ich wanderte weiter in der Gegend rum oder arbeitete im Gemüsegarten.
Im Garten gedieh der Salat, die Tomaten und die Buschbohnen, einzig gestört vom Dachs, der sich bisweilen gütlich frass. Unter anderem an den noch 24 Stunden zu reifenden Erdbeeren oder am pingpongballgrossen blauen Kohlrabis. Dass er zudem unseren Vorgarten umpflügte, war nicht besonders erbauend, aber bestimmt ein Zeichen für ländliches Wohnen. Ich genoss und geniesse dieses Ländliche. Das Brotbacken ist mir zwar gerade etwas verleidet, doch Wähen backen mag ich noch immer. Im Verlaufe der Wochen wuchs auch mein Vorrat an selber eingekochter Konfitüre, schön der Reihe nach, wie die Beeren und Früchte reiften: Erdbeere, Felsenbirne, Himbeere, Jostabeere, Johannisbeere, Heidelbeere, Kirsche und Zwetschge. Aus all diesen Früchten gabs auch Glacé, die bereits genüsslich vertilgt wurde. Etwas länger überdauern werden die vielen getrockneten Kräuter und Blüten sowie Blätter, die im Winter für Tees und zum Würzen herhalten sollen. Aufs Einmachen von süsssaurer Zucchetti werde ich verzichten, davon hatten wir vergangenes Jahr reichlich. Vielleicht lassen die Wespen uns auch noch ein paar Trauben übrig, sie sind dieses Jahr ungemein sauggierig unterwegs. Mal schauen, ob ich im Oktober Sauerkraut ansetzen mag.
Ich hätte auch schreiben können, vom Kuckuck, dem ersten, den ich irgendwo beim Abstieg vom Balmfluechöpfli zum Oberbalmberg Kurhaus, im Dickicht beobachtete. Wie er von einem Amselpaar gefüttert wurde und als die Amseln uns Wanderer hörten, gleich davonstoben, nur einen Meter vor uns und etwas verzögert auch der Kuckuck.
Ja und gearbeitet habe ich auch. Ich freue mich, dass ich mit 61 noch Anfragen für Projekte erhalte. Interessante Projekte. Soeben startet das dritte. So bleibe ich meinem Ziel einer etwa 30%-igen beruflichen Tätigkeit treu.
Und was ich sonst so gemacht habe?
- Mein Online-Unterricht verschob sich Anfang August zurück in den Präsenzunterricht,
- ich erklomm den Säntis am 15. August 2020,
- ich löste meinen Weihnachtsgutschein zum Kajaken ein,
- wir bereisten ein weiteres Teilstück «von der Quelle bis zum Meer» dem Rhein entlang
- ich sah DEN Dachs. Es ist ein eindrücklich grosses Tier und wenn es über den Asphalt davonhuscht, hört man die Krallen klacken.