Vom generationenübergreifenden Projekt «Oma’s Glozzjini» erfahre ich durch Gabriella Affolter[1].
Das soziokulturelle Projekt wird von den Künstlerinnen Elisabeth Fux Mattig und Manuela Brügger geleitet. Die ganze Bevölkerung kann schweizweit mitmachen. Ziel ist es, die Zinnen des Schlosses Leuk mit gehäkelten «Glozzjini» einzukleiden.
Glozzjini sind in meinem Dialekt Blätze.
Fasziniert studiere ich die Anleitung und merke, dass es Jahrzehnte her ist, seit ich das letzte Mal gehäkelt habe. Ich habe tatsächlich vergessen, wie man ein halbes Stäbchen häkelt! Youtube sei Dank, kann ich diese Wissenslücke rasch schliessen.
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[1] Es war mein dritter Kurs bei ihr, diesmal mit Beton.
Um mit Beton weiterzuarbeiten, müsste ich in meiner Traumvorstellung über einen
grosszügigen Garten verfügen…. na dann, hätte ich schon Ideen.
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Und so sitze ich Abend für Abend an einem Glozzjini, zähle Maschen, versuche mich zu erinnern wie die nächste Runde zu gestalten ist und freue mich am langsam wachsenden Glozzjini-Stapel.
Was anfänglich viel Konzentration verlangte, wird zur Routine. Acht Luftmaschen zu einem Kreis schliessen, 16 feste Maschen in den Ring, in der nächsten Reihe ein Stäbchen, eine Luftmasche und so geht es Kreis um Kreis weiter, während im Hintergrund Satzfragmente eines allabendlichen Krimis an meine Ohren dringen.
Es ist vollbracht, meine drei Knäuel sind aufgebraucht, die Glozzjini verpackt und auf dem Weg nach Brig. Nun bin ich gespannt aufs Schlussresultat und ob auch alle Zinnen eingekleidet werden können!
Ich freue mich über Informationen zu weiteren Gemeinschaftskunstprojekten.