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Wir haben wunderbar geschlafen, im Landgasthof Buchs und freuen uns auf die Weiterfahrt. MeteoSwiss meldete gestern Regen zum Mittag, also wollen wir früh aufbrechen. Ein Blick nach draussen zeigt indes rasch, dass da was nicht stimmt und so bleibt es den ganzen Tag. Praktisch stündlich passt die App ihre Prognosen an. Das heisst wir werden nur einmal, aber anhaltend nass. Ein Landregen begleitet uns über Stunden. Vögel scheinen das zu mögen. Wir sehen unter anderem Störche, einen Eisvogel und zwei Wasserläufer, alle lebhaft und erfolgreich bei der Nahrungssuche. Wunderschön ist die Fahrt durchs St. Galler Rheintal, die über weite Strecken auf dem Damm dem Rhein entlang führt. Der Weg ab Buchs bis Arbon ist bezaubernd und abwechslungsreich. Er führt durch Auen, über den Damm, durchs Riet sowie der Promenade am Bodensee entlang.
Unterwegs fallen die vielen Zollstationen auf sowie Hinweise, dass man die Brücken nur mit gültigem Personalausweis überqueren dürfe. Der Rhein bildet hier die Grenze zu Lichtenstein, Österreich und Deutschland.
Unser Mittagshalt fällt auf den Grenzübergang «Wiesenrain Zoll Widnau». Hier liegt die Habsburg-Bar, in der «halbe» und «ganze» Seelen serviert werden. Das sind aufgeschnittene belegte Baguettes, die köstlich schmecken. Wir sind froh, dass unsere Kleidung in dieser Pause etwas trocknet.
Die Weiterfahrt zum Horn, führt durch eine ausgedehnte Rietlandschaft. Im Schilf entdecken wir junge Blesshühner und beobachten diese eine Weile. Hinter dem Riet erblicken wir den Bodensee, nebelverhangen, trüb und grau und doch faszinierend im Nieselregen. Also weiter zum Rheineck, um die Brücke über den Alten Rhein zu nutzen. Auf der anderen Seite fahren wir dem Alten Rhein entlang hoch, bis «Altenrhein» [der Name macht endlich Sinn] und weiter zum Ufer des Bodensees. Inzwischen giesst es in Strömen. Noch während wir überlegen, ob wir weiterfahren sollen oder nicht, ändert die Wetterlage wieder. Der Regen lässt nach, so dass wir keine weitere Pause einlegen. Unterwegs klart es merklich auf und als wir in Rorschach ankommen scheint gar die Sonne. Im Betten-Hub (den Swiss Lodges), in Arbon, finden wir Mitten im Städtchen und ganz in der Nähe des Seeufers, Unterkunft für die Nacht.
Nach dieser Tour, bei der meine Begleitung mit durchschnittlich 30 km/h durch die Landschaft düst und ich «eco-unterstützt» auf dem E-Bike mit 27 km/h (mehr schaff ich nicht) hinterher strample, freue ich mich aufs Schwimmen im 23 Grad warmen Bodensee. Herrlich! Mich fasziniert die Vorstallung im Wasser zu schwimmen, das vom Toma-See, bis hierher geflossen ist. Es ist schon toll, dass ich teilpensioniert unterwegs nun mitten unter der Woche mir diesen Luxus gönnen kann.
Zum Abendessen gehen wir auf Empfehlung in die WunderBar, die auch gleich am Ufer liegt und fantastische Köstlichkeiten liebevoll serviert. Was für ein schöner Tag. Grossartig!