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Schwedisch vertiefen in Südlappland

Wie gut wir geschlafen haben! Es ist unglaublich still und ruhig im Haus. Obwohl es bereits acht Uhr ist, sind wir die ersten, die nach unten in die Küche gehen und uns zum Frühstück setzen.

 

Mir gefällt, dass wir individuell frühstücken und jeweils abends gemeinsam essen. So gibt es keinen Stress, weder mit dem Badezimmer noch mit dem Wunsch nach Ruhe oder Plaudern zur frühen Stunde.

 

Die Idee ist, morgens ein bis zwei Stunden unser Schwedisch gezielt zu vertiefen und während der hellen Tageszeit etwas zu unternehmen. Für heute ist aber schon mal klar: Schneeschaufeln! Die Einfahrt liegt unter einer dicken Schneeschicht und wenn wir diese nicht wegmachen, werden wir in den nächsten Tagen nicht fortfahren können. 

Christine hat hohe warme Gummistiefel für mich und Werner bereit. Kein Schnee dringt da durch. So macht das Schneeschaufeln richtig Spass. Der Schnee lässt sich leicht wegheben, so pudrig ist er. Der Platz ist bald freigeschaufelt.

Auch nach dem Schaufeln ist von Louis noch nichts zu sehen, obwohl es bereits 11:00 h ist. Es werde anders als angedacht, erfahren wir. Louis habe Schlafprobleme, weshalb er oft bis zur Mittagszeit oder länger im Bett bleibe. So werden wir also am Nachmittag etwas Schwedisch machen.

 

Da Christine zwei kleine Hunde hat, gehen wir mit ihnen spazieren. Dabei entdecken wir die nähere Umgebung. Es sind nur wenige Häuser in diesem Weiler. Eines davon gehört Samis, ein anderes den Vorbesitzern von Christines Haus und ein paar Meter weiter vorne finden wir die Briefkästen aller Häuser von diesem Ort. In der näheren Umgebung wohnen noch zwei alleinstehende Frauen und ansonsten ist es über Kilometer menschenleer. Wald, See, Himmel und Natur – herrlich.

Christine überrascht uns am Abend. Sie hat den Holzofen im Saunahäuschen eingefeuert. Das Häuschen steht etwas abseits zum Haus und ist über einen Schneepfad erreichbar. Alle Nebengebäude sind wie das Haupthaus mit dem typischen Falun-Rot angemalt. Genau so habe ich mir Schweden vorgestellt.

 

Wie anders und angenehm die Wärme vom Ofen im Vergleich zu den elektrisch beheizten Saunas ist. Wir sind alleine drin, es riecht gut, das Feuer knistert, verströmt erst Wärme, dann Hitze, während es draussen um 16:00h schon stockdunkel ist. Zwei lange Fenster, je eines neben dem Holzofen, geben den Blick auf den See und die Birke beim Eingang frei. Das lässt sich einzig aufgrund der Aussenbeleuchtung ausmachen. Gut so, so sieht uns auch niemand, als wir uns nach dem Saunagang draussen mit Schnee abreiben. Sauna heisst auf Schwedisch übrigens «bada bastu».

 

Morgen werden wir nach Åsele fahren, um Einkäufe zu tätigen und am Morgen bestimmt erst wieder Schnee schaufeln, da es unaufhörlich schneit und bereits wieder eine mehrere Zentimeter hohe Schicht liegt. Inzwischen haben Vivi und Louis ein Puzzle gefunden. So verbringen wir Englisch, Deutsch und Schwedisch sprechend den weiteren Abend beim Puzzeln.