Stimmvolk: Schon mal gehört?
Das ist ein Projekt, das sich zum Ziel genommen hat, die Gesellschaft «singend und beherzt» mitzugestalten. Weder Alter noch Talent spielen eine Rolle, einzig die Freude am Singen sollte vorhanden sein und die Bereitschaft sich auf Unbekanntes einzulassen.
Als Anita mir vom Stimmvolk erzählt und beteuert, dass man absolut kein Talent brauche, wage ich einen Selbstversuch. Ich singe gerne, nur beschied man mir als Kind mässiges Talent.
Später hielt mir mein damals zweijähriger Sohn jeweils die Hand vor den Mund, damit ich aufhörte zu singen! Allerdings hing das wohl eher damit zusammen, dass er begriff: Wenn Mama singt, dann muss ich ins Bett… Naja.
Irgendwann nahm ich sogar mal Gesangsunterricht, da ich fast nicht glauben wollte, dass ich so unbegabt sei. Die Lehrerin war entweder ungemein nett oder ich doch nicht so schlecht. Jedenfalls konnte sie mir die angedichteten Minderqualitäten nicht bestätigen. Das ist allerdings auch schon wieder ein paar Jahre her und seither sang ich nicht mehr.
Also wage ich mit Anita zusammen ein Gesangsexperiment. Wir fahren nach Wiedlisbach. Dort treffen kurz nacheinander ein paar Frauen und Männer bei der Kapelle ein, um ebenfalls zu singen. Die meisten kennen sich und scheinen mehr oder minder regelmässig zusammen zu singen.
Die Texte sind einfach. Vieles klingt nach Lautmalerei und lässt sich rasch lernen. Überrascht hat mich, wie leicht sich im Kanon oder mehrstimmig singen lässt und das, ohne routiniert zu sein. Echt, es hat Spass gemacht.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn sich die Seuchenschleuder namens Pandemie etwas verzogen hat, also so etwa ab Mai des Folgejahres, dass ich da wieder hingehe und mitsingen werde. 😊