· 

Strommangellage - Vorräte anlegen

2017, habe ich das erste Mal an der «Chabishoblete» des Wallierhof in Riedholz SO teilgenommen. Ich hegte seit den Tagen, als man mich noch als «Chörnlipickerin» verschrie, den Wunsch, Sauerkraut selber herzustellen. Ich wusste weder wie man das macht, noch fand ich Zeit mich weiter mit der Herstellung auseinanderzusetzen. Da kam die Chabishoblete gerade richtig. Ich war froh, um Anleitung, gewann Sicherheit und staune noch immer, wie simpel die Herstellung letztlich ist.

 

Seither habe ich kein Sauerkraut mehr gekauft 😊Der Geschmack des Selbsthergestellten, ohne Konservierungsmittel und Plastikhülle machte mich fast süchtig. Zum Leidwesen meines Mitbewohners, hihi. Ich genoss Sauerkraut die ersten Jahre roh und erst später gekocht. Traurig, dass so viel seit den Tagen meiner Grosseltern in Vergessenheit geraten ist.

 

Meine Mutter bereitete Konfitüre zu, als ich noch ein Kind war. Sie verschloss diese noch luftdicht mit Paraffinwachs und Cellophanpapier. Als ich das erste Mal Konfitüre in einem Schraubglas abfüllte, war ich voller Sorge, die Ware könnte verderben. Dass dies unwahrscheinlich ist, habe ich in zwischen auch gelernt.

 

Nach der ersten Sauerkrautproduktion wollte ich unbedingt Blumenkohl fermentieren. Ich kostete als junge Frau fast faustgrosse fermentierte Blumenkohlrosen von einer Rumänin. Das gehört mit zum Besten, was ich je gekostet habe. 

Also begann ich zu experimentieren. Der Blumenkohl in grossen Rosen eingelegt gelingt inzwischen gut. Broccoli erscheint mir ungeeignet und Rosenkohl schmeckt mir milchsauer eingelegt nicht. 2019 erweiterte ich meine Experimentierfreudigkeit und fermentiere seither regelmässig.

 

Durch das Thema Strommangellage, das im Herbst 2022 auch in der Schweiz aufs politische Tapet gelangte, fragte ich mich, wie ich etwas auch noch anders haltbar machen kann, ohne Strom in der kalten Jahreszeit für die Haltbarkeit der Lebensmittel aufwenden zu müssen.

 

Da wir mit unserer Nachbarin Ursula kiloweise Biokirschen geerntet hatten, wollte ich mich ans Sterilisieren von Früchten und Gemüse heranwagen. Informationen findet man zurzeit viel, offenbar ein Trend. Ich sterilisierte also Kirschen, dann Essiggemüse und zuletzt Rotkohl. Etwas vorsichtig genoss ich meine sterilisierten Gläser erst selber, bevor ich sie mit anderen teilte. Zu gut habe ich gar meinen Vater noch im Ohr, der vor eingelegten Bohnen warnte, es seien in seiner Kindheit Menschen daran gestorben. Auch im Internet findet man Warnungen vor Botulismus.

 

Klar ist, dass ich nicht alle Früchte oder Gemüse, die ich dieses Jahr wählte, auch nächstes Jahr einmachen werde. Ich esse zu wenig eingelegte Früchte in der kalten Jahreszeit. Eine Wähe pro Monat ja, aber allwöchentlich? Also verzichte zukünftig darauf Aprikosen, Zwetschgen oder Kirschen zu sterilisieren.  

Beibehalten werde ich Folgendes:

 

Heiss abfüllen:

  • Apfelmus

Sterilisieren:

  • Küchlein, herrlich diese bei Bedarf gleich griffbereit zu haben
  • Trauben aus unserem Garten. Das gibt ein feines Dessert zusammen mit Eiscrème
  • Briam, wobei ich die Kartoffeln wegen ihrer vielen Stärke weglasse. Das kann ich später beigeben
  • Ratatouille
  • Rotkohl. Fantastisch! Einmal die Arbeit und anschliessend mehrmals Genuss. Die drei mittelgrossen Rotkohlköpfe waren gerade eine gute Menge für unseren Bedarf
  • Kürbissuppe
  • Essiggemüse mit Karotten und Blumenkohlröschen
  • Zucchettistäbchen in Essig, schmecken lecker
  • Gurkenscheiben in Essig
  • Randenscheiben in Essig

Und um die Liste vollständig zu machen,

Fermentieren:

  • Weisskohl zu Sauerkraut
  • Blumenkohl in relativ grossen Röschen
  • Zwiebeln gehackt oder geviertelt
  • Randen mit Meerrettich und Apfel
  • Karotten in Stäbchen geschnitten oder klein gewürfelt
  • Kimchi in verschiedenen Varianten
  • Fenchel als Salat mit Rosinen und Äpfeln