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Velotour - Solothurn - Emmental - Entlebuch - retour

«Am Wochenende wird schönes Wetter sein.»

 

«Ja, aber müssen wir uns auf den Weg machen, wenn alle Welt unterwegs ist?»

 

«Ja, denn am Montag regnet es wieder!»

 

«Jäso.»

 

Nach einer längeren Regenperiode freuen wir uns auf einen Ausflug auf dem Rad. Zwei Tage sollen es sein. Da aufgrund der Pandemie im Moment die ganze Schweiz gefühlt an Wochenenden Zerstreuung in der Natur sucht, reservieren eine Übernachtung vorab.

 

Gutgelaunt machen wir uns am Samstag auf den Weg. Wir starten gleich von der Haustüre weg, sausen den Berg hinunter und suchen den Veloweg Nr. 8 nach Zuchwil. Von dort führt der Veloweg Nr. 44 weiter nach Kirchberg. Gemäss SchweizMobil, ist in Utzensdorf mit einem Umweg zu rechnen. In Kirchberg wechseln wir auf die Route Nr. 24, die in Richtung Emmental-Entlebuch führt. Es geht vorbei an Schleusen, durch den Wald oder über Dämme der Emme entlang. Wenig später erreichen wir in Burgdorf, wo wir in die Herzroute Nr. 99 einschwenken. Auf der Höhe von Hasle-Rüegsau passieren wir die grösste Holzbogenbrücke Europas. Sie weist eine Fahrbahnlänge von 68,7 m und eine Holzbogenspannung über 58 m aus.

 

Wir queren prächtiges Naturschutzgebiet und geniessen die Ruhe. Hie und da begegnen uns weitere Velofahrer oder einzelne Spaziergänger. Etwas Friedfertiges liegt in der Luft. Alle scheinen so freundlich und zufrieden zu sein. Man wünscht sich, dass dies so bliebe. Auf der Höhe von Hüswil verlassen wir die Herzroute und wechseln auf die Nr. 94 nach Huttwil. Damit haben wird die erste Etappe abgeschlossen.

 

Seit Anfang dieser Woche darf man wieder im Aussenbereich der Restaurants konsumieren. Was für ein Glücksgefühl. Da es am Abend rasch abkühlt, reservieren wir bereits auf 18:00 Uhr einen Tisch fürs Abendessen. Alle, wirklich alle strahlen, geniessen, lachen und freuen sich mit und aneinander, von den Gästen bis zur Bedienung. Genuss pur!

 

Am Sonntag weckt uns tatsächlich der Hahn. Nach dem Frühstück schwingen wir uns gleich aufs Rad und fahren von Huttwil auf der Nr. 94 zurück nach Hüswil, um dort auf der Nr. 99 nach Willisau zu gelangen. Unerwartet reizvoll breitet sich das Luzerner Hinterland vor uns aus. Ich kannte es noch nicht und geniesse die hügelige Landschaft ungemein. Ein Halt hier, um die Aussicht zu geniessen, eine Schussfahrt dort und immer wieder begegnen wir einer Frau, welche fürs Luzerner Tagblatt offenbar dieselbe Strecke abfährt, wie wir. Sie werde einen Bericht verfassen und Werbung für die Region machen. Wie uns das Gebiet gefalle. «Grossartig» können wir da nur sagen, «wunderschön und allemal einen Besuch wert.»

 

In Willisau halten wir für einen Kaffee und besuchen das Städtchen. Nach kurzer Rast geht es weiter via Nr. 38 nach Pfaffnau und von dort auf der Nr. 84 nach Langenthal. Wir erreichen Langenthal um die Mittagszeit und pedalen just an einem Wurststand vorbei. Obwohl ich kein Fan von Wurst bin, passt die Stimmung und die Einfachheit. Wurst, Brot, Senf. Es schmeckt.

 

Was jetzt kommt kennen wir, sind wir die Strecke doch schon oft abgefahren. Langenthal via Nr. 71 nach Aarwangen und von dort auf der Veloroute Nr. 5/8 bis zur Abzweigung in Luterbach, um den Hoger hoch, nach Günsberg zu strampeln.

 

Hach, hat das gut getan 😊