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Velotour - Solothurn - Thun - retour

Das Wetter ist instabil und zwar seit Wochen. In Griechenland und der Türkei wüten verheerende Waldbrände während in Deutschland sich grausige Überschwemmungen ereignet haben. Insofern ist es hier in der Schweiz verhältnismässig ruhig. Klar, von Zeit zu Zeit geht der App-Alarm aus Alertswiss los und weist auf Gefahren um Seen und Flüsse hin. Manchmal melden sie, dass das Trinkwasser verseucht ist. Mir scheint, dies geschieht diesen Sommer relativ oft. Dennoch wünschte ich mir, dass ich eine einzige Woche «ruhiges» Wetter hätte. Nun denn, ich will nicht zu lange klagen. Mir ist kühles und nasses Wetter noch immer lieber als die Hitze im Mittelmeerraum mit über 41° und dies ebenfalls seit Wochen!

 

So, diese Woche soll es bis auf den Mittwoch Temperaturen zwischen 17° und 21° haben. Das ist ideal zum Velofahren. Am Mittwoch soll es regnen. Na, dann wollen wir also Montag und Dienstag nutzen. Der Montag ist ganz trocken und am Dienstag könnte es etwas später regnen, so zumindest MeteoSwiss.

 

Da wir am Wochenende noch Lebensmittel gekauft hatten, wollen wir zuerst die verderblichen Sachen aufessen und beschliessen daher kurz vor 13:00 Uhr loszufahren.

 

Der Weg führt uns einmal mehr von Günsberg an den Stadtrand von Solothurn, wo wir die «Rote Brücke» überqueren und den Einstieg auf die Route Nr. 802 bis Herzogenbuchsee wählen.

 

Wir fahren direkt ins Zentrum, um auf der Terrasse des Hotels Kreuz einen Tee zu trinken. Ich freue mich über die schöne grosse Tasse.

 

Die Nr. 802 endet beim Bahnhof. Wir müssen daher auf die andere Seite des Dorfes queren, denn wir möchten auf der Route Nr. 84 (Hügelroute) bis nach Thun fahren. Ab Burgdorf fahren wir bis Hasle-Rüegsau der Emme entlang. Sie fliesst brav in ihrem Bett und quillt nirgends über.

 

Danach zweigen wir ins Bigetal ein, fahren an Schafhausen vorbei, das im Emmental liegt. Weiter geht es durch eine sanfte Hügellandschaft mit typischen Berner Bauernhöfen. Das Einzige, das irritiert, ist der stetig dunkler werdende Himmel… und in der Tat, es beginnt mit einem sanften Nieselregen, bis uns auf der Höhe von Oberdiessbach ein Starkregen für eine gute halbe Stunde unterzustehen zwingt. Wir sind patschnass! MeteoSwiss hat mal wieder ihre Prognosen kurzfristig angepasst, hmm.

 

 

Doch ab Oberdiessbach geht es nur noch den Berg hinab, via Heimberg und Steffisburg direkt in die Stadt Thun. Heute bin ich froh, dass ich am Vorabend ein Zimmer gebucht habe und nicht noch lange zu suchen brauche.

 

Für den zweiten Tag sind die Prognosen verhalten. MeteoSwiss hat verräterische Balken eingezeichnet, auch wenn diese noch nicht blau eingefärbt sind, so deutet dies auf eine hohe Möglichkeit von Regen hin.

Da wir frühzeitig erwachten, können wir auch bereits um 08:00 Uhr abfahren. Die Luft ist noch frisch, doch das ist egal, Hauptsache trocken.

 

Ein kurzer Blick auf den Thunersee und schon fahren wir zielstrebig zurück in Richtung Solothurn. Die Routen Nr. 4 und Nr. 8 führen via Thierachern aus der Stadt hinaus, stets das Stockhorn im Blick. In Thierachern suchen wir den Einstieg in die Lötschberg-Jura-Route, die Nr. 64. Sie führt uns via Uetendorf, Münsingen und Gümligen bis nach Ober-Zollikofen. Dort passen wir auf, um in die Route Nr. 34 (Alter Bernerweg) einzulenken. Zuerst führt der Weg an Industrie und dem Shoppyland Schönbühl vorbei, danach über Felder und entlang von Äckern. 

 

Im Seeland stehen viele Felder noch immer unter Wasser. Weiter geht es via Moosseedorf bis nach Alchenflüh. Hier zweigen wir in die Route Nr. 44 (Le Jora-Trois Lacs-Emme) ab und fahren wieder der Emme entlang bis zur KVA in Zuchwil. Von dort nehmen wir den Weg nach Hause über Luterbach in Angriff.

 

Wenn ich diese Strecke nicht selber gefahren wäre, ich würde nicht glauben, dass ich in einem halben Tag von Thun nach Günsberg fahren kann. Wir sind um 12:40 zuhause eingetroffen.

 

Fahrt pro Tag: 92km/84km