Es gibt nicht allzu viele Campingplätze in der Umgebung, die wir anfahren könnten, so bleiben wir wo wir sind, den Vermieter freuts. Das Alba Village liegt bestens, um Ausflüge in die Stadt und die nähere Umgebung zu machen.
Wir sind mit dem Velo auf den normalen Strassen nach Barolo gefahren. Da es nur mässig Verkehr hat, geht dies problemlos. Meiden sollte man die frühen Morgen- und Abendstunden. Dann rollt der Berufsverkehr, ansonsten ist es recht ruhig auf den Strassen. Doch, Augen auf, beim Velofahren! Die Strassen sind teilweise nicht nur holprig, sie weisen manchmal auch schwartenriss-ähnliche Löcher auf oder haben andere «neckische» Überraschungen auf Lager. Der Weg wird gesäumt von Haselnussplantagen. Mit dem Piemont assoziierte ich bisher nur Wein und gutes Essen. Falsch, auch Haselnüsse werden angebaut und gelangen leicht geröstet in den Verkauf. Köstlich! Auch die Nusstorte, eine Art Haselnussbiskuit schmeckt hervorragend.
Die Fahrt nach Barolo ist nur 11 km lang und die Steigung auf die Anhöhe leicht zu meistern. Wir haben Glück, es ist einer der schönsten Tage im Piemont. Die Aussicht über die Hügelzüge bestätigt die Postkartenidylle, die zum Piemont portiert wird. Nur, meist ist es diesig oder neblig, dann sieht man nicht so weit. Heute strahlen die Herbstfarben um die Wette. Sattes Gelb, leuchtendes Orangerot im Kontrast mit noch immer grünen Flächen, es ist berauschend. Barolo selbst ist ein beschauliches kleines Dörfchen, mit kleinen Gassen, alten Bauten und Weinproduktion. Den Trester kann man riechen, je nachdem an welchem Haus man vorbeischlendert.
Selbstverständlich teilen wir uns auch hier die gemischte Piemonteser-Vorspeisenplatte. Zwei sind definitiv eine zu viel, die Mengen sind unglaublich! Und, ein Glas Barolo darf es auch sein. Barolo wird aus Nebbiolo-Trauben hergestellt. So weiss ich nun, dass Barolo einfach die Herkunftsbezeichnung für einen Nebbiolo ist. Auf einer Piemonteser-Vorspeisenplatte wird übrigens stets Vitello tonnato, oft etwas frisches Gemüse oder eine eingelegte Peperoni mit Bagna cauda, Carne cruda und manchmal ein Geisskäschen oder ein Robiola (Weichkäse) sowie ein Salume serviert.