In Cuxhaven hat es reichlich Platz für Fahrräder, aber nur noch einen Klappsitz in der Nähe, um das Rad mit den Satteltaschen im Blick zu behalten. Dafür ergeben sich lustige und interessante Gespräche mit einem jüngeren Herrn aus Oldenburg und später mit einer Frau, etwa in meinem Alter, die seit Jahrzehnten mit dem Velo unterwegs ist, wie sich herausstellt. Sie fahre gern und oft alleine, nur was ich gemacht habe, das habe sie sich bis jetzt nicht getraut und würde es doch so gerne. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus und unterhalten uns angeregt. Da meint sie gar: «Sie sind mein Vorbild! Ich komme auch noch an diesen Punkt.» Später bedaure ich unsere Koordinaten nicht ausgetauscht zu haben. Wir hätten mal eine Tour zusammen unternehmen können. Warum nicht?
In Stade steige ich aus, wie man es mir vor zwei Tagen empfohlen hatte. Stade ist ganz nett, doch deswegen hätte ich nicht aussteigen müssen, finde ich. Ich habe so schöne und interessante Dörfer und Städtchen gesehen auf meinem Weg in den Norden, da kann Stade nicht mithalten.
Nach einem Kaffee und neuerlichem Blick in die Wetterprognosen, beschliesse ich die verbleibenden ca. 40 Kilometer nach Hamburg hineinzufahren. Das war ja auch meine ursprüngliche Idee, bevor ich realisierte, dass die D-Route 9, in Cuxhaven endet. Zudem kann ich ab Hamburg mit dem ICE ohne umsteigen bis Basel SBB zurückfahren.
Ich fahre entlang etlicher Apfelplantagen, entlang einiger Deiche, sehe ein paar sehr schöne Reet bedeckte Häuser, fahre über Brücken, vorbei an einer Schleuse, einer Mühle und an Verbotsschildern. Das sieht dann so aus. Verbot für Auto, Töff und Velo, aber Fahrräder und Vespas fahren einfach durch. Ich also hinterher, das Paar vor mir schien ortskundig zu sein. Es sind fast drei Kilometer, bis ich wieder auf einer zugelassenen Strasse fahren kann. Hätt ich indes umkehren müssen… wäre es lang geworden…
Dann kommt Finkenwerder, hier fahre ich um einen Flughafen herum, dann auf einen eigentümlich dünnen Waldpfad (das war wirklich so ausgeschildert!) und stehe nach wenigen Metern im Matsch! Ein mir entgegenkommender Wanderer meint, ich könne ruhig durch, es sei nur ein kurzes Stück, mit dem Fahrrad kein Problem und hält mir zum Beweise seine Schuhe hin. Die sehen sauber aus. Wo der wohl lang ist? Meine Schuhe und mein Velo sehen danach defintiv anders aus! Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. Jetzt habe ich genug. In einer halben Stunde soll es zudem regnen. So nehme ich in Finkenwerder die Fähre rüber nach Hamburg Centrum und steige bei den Landungsbrücken aus. Von hier sind es noch drei Kilometer zum Treffen mit Werner 🥰 und als ich aussteige, scheint sogar die Sonne.
Geplant: 40 km
Gefahren: 41 km
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