Wir fahren kurz hinter Ingolstadt erst an Spargelfeldern, dann an einem Zwiebelfeld entlang, bis wir durch ein riesiges Hopfengebiet fahren. Ein Hopfenfeld reiht sich an das andere, soweit das Auge reicht. Die Dimensionen erinnern mich an unsere Rebhänge. In Wikipedia lese ich später nach, dass wir durch das Hallertau gefahren sind. Dies gilt als das grösste zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt! Das Gebiet in Bayern umfasse 2'400 km2 und produzierten gut 85% des deutschen Bedarfs. Diese Landschaft hat mich dermassen beeindruckt, dass ich vor lauter Staunen nicht mal ein Foto davon gemacht habe.
Ein optisches Highlight ist sicher auch das wunderschöne Bad Gögging, wo sich Blumenarrangements zu überbieten scheinen. Es sieht allerdings auch recht touristisch aus.
Gemäss der Etappenbeschreibung auf donau-radweg-etappen.com sollten wir an der ältesten Klosterbrauerei vorbeikommen. Doch leider finden wir weder diese Brauerei noch den dazugehörigen Biergarten. Dafür finden wir einen – offenbar auch – ältesten Biergarten, denjenigen bei der Fähre. Ungeheuerlich, dass die sanfte Donau bisweilen so hoch stehen kann, wie uns das Metermass an der Holzbude aufzeigt. Hier verpflegen wir uns, bevor wir über die Anhöhe die tolle Aussicht auf den Donaudurchbruch erspähen wollen. Ich geniesse Kraut- und Kartoffelsalat. Köstlich.
Als wir oben sind, sehen wir vor lauter Bäumen keinen Donaudurchbruch – na dann, radeln wir halt auf der anderen Seite wieder runter. Es geht dafür nicht lange, bis ich einen weiteren Biergarten entdecke. Denjenigen von Vater und Sohn «Schneider Weisse» in Kehlheim. Es soll die älteste Brauerei Bayerns sein. Das kann ich mir nicht entgehen lassen, auch wenn Werner langsam genug von Biergärten hat.
Dafür lernen wir: Weisswürste werden nur zwischen 11:00-16:00h serviert. Diese Information haben wir wiederholt gelesen. Also greifen wir jetzt zu, da es zeitlich passt. Dazu trinke ich einmal mehr ein Johannisbeer-Schorle. Wie ich das Zuhause vermissen werde!
Nach Kehlheim fahren wir wiederum durch eine wunderschöne Landschaft. Allerdings gibt es einmal mehr Umwege zu fahren aufgrund von Überschwemmungen durch die Donau oder aufgrund von Unterspülungen und Sanierungsbedarf. So fahren wir über Saal an der Donau nach Bad Abbach, ab hier können wir wieder der D-Route 6 folgen.
Und zum Abschluss der heutigen Fahrt lese ich kurz vor Regensburg auf einer schwarzen Tafel am Wegrand noch etwas, das mich ziemlich erheitert: «Am Sonntag gibt es ofenfrische Schweine.» Huch! 😂
Regensburg gefällt mir übrigens gut. Es hat eine hübsche Altstadt und feine kleine Restaurants. Der Dom St. Peter wird gerade renoviert.
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Wir übernachten mitten im Zentrum. In der Nacht ist es still in Regensburg.
Gefahren: 99 km
Übernachtung: Altstadt Hotel ARCH