Von Regensburg nach Straubing-Bogen

Wir warten, bis der gröbste Regen vorbei ist. Die Räder sind ziemlich nass vom nächtlichen Wolkenbruch. Wir konnten sie wohl in den Innenhof stellen, doch überdacht war dieser leider nicht. Alles trieft, alles nass. Vorsichtshalber ziehe ich gleich Regenjacke und Überziehschuhe an. Ich mag keine nassen Füsse.

 

Wir starten um 09:30 und folgen der Ausschilderung. Wir fahren teils der Donau entlang, teils, auch aufgrund von Umleitungen durch Felder. Dafür entdecken wir unterwegs ein Rebhuhn, das sich in ein Maisfeld zurückzieht, als wir vorbeifahren und einen Feldhasen mit hübschen langen Löffeln.

 

In Wörth an der Donau müssen wir nach dem Weg fragen, da die Linienführung von der Brücke weg unklar ist. Zu dieser Zeit versucht auch ein anderes Paar den Weg zu finden. Sie gestikuliert, er meint, wart, die anderen fragen schon. Erst als wir wissen, wo es weitergeht, fragt er in gebrochenem Deutsch, was wir in Erfahrung gebracht haben. Er sieht dem spanischen König wie aus dem Gesicht geschnitten aus und seine Begleitung ist eine zierliche, kleine Frau. Ich nenne ihn fortan nur noch «Il Re». Wir werden sie noch öfter kreuzen, auf unserem weiteren Weg, der Donau entlang.

 

Wir sind nun von Regensburg über Wörth an der Donau nach Straubing gelangt. Hier führt der Weg ein Teilstück auf die Hauptstrasse. Eigentümlich die vielen Autos. Ganze Felder voll davon und Verkehrsleitung. Was hier wohl los ist? Frauen in Dirndln, Kinder in Sonntagstracht und Männer mit ihren Lederhosen sowie cremefarbigen Kniesocken. Ich frage ein Paar, das sich gerade auf den Weg zum Festplatz aufmacht. Es sei Heubodenfest in Straubing. Das ist ja vielleicht ein Grossanlass! Später merke ich, dass es nicht Heuboden-, sondern Gäubodenfest hiess und es sei das zweitgrösste Volksfest in Bayern. Die vielen Superlative in diesem Staat!

 

Letztlich erreichen wir unser Etappenziel Straubing-Bogen fast trocken. Als wir ankommen, scheint die Sonne, so dass die letzte leichte Erklimmung des Brandlbergs zum Übernachtungsort Freude bereitet.

 

 

Fahrt: 70 km

 

 

Übernachtung: Pension Sandl, Bogen