· 

Wohnwagen einwintern - Was für Anfänger!

So weit so gut. Wir haben uns auf das Mail unseres Wohnwagenhändlers gemeldet. Die Idee war, beim ersten Mal mitzuhelfen, damit wir beim nächsten Einwintern genau wissen, worauf wir achten sollen.

 

Vor Ort hiess es dann, das ginge nicht so gut, da sie mit dem Wohnwagen nach Deutschland rüber in eine Lastwagenwaschanlage fahren würden, um die Aussenhülle zu waschen und zu polieren.

 

Ganz ist es nicht gelungen. Die vielen kleinen Resten der Flechten auf dem Dach müssen einzeln abgekratzt werden. Wir sind uns einig: Das machen wir in aller Ruhe kommenden Frühling.

 

Um die Aussenhülle im Winter besser zu schützen, wird uns eine Hülle empfohlen, die zwar leider nicht in der richtigen Grösse angefertigt werde. Ziel ist es, den Wohnwagen vor Schnee und herunterfallenden Blättern, die einen unansehnlichen Belag bilden, abzuschirmen. Das leuchtet ein. Kein Problem denken wir, bis wir das Monstrum am Wingamm Rookie zu fixieren versuchen. Nach kurzem Kampf mit der Übergrösse sind wir trotzdem ganz zufrieden mit dem Resultat.

 

Bis gestern! Wir wollten nachsehen, ob nichts verrutscht ist, alles noch hält, sich nichts gelöst hat oder gar vom Wind weggeblasen wurde.

Was wir sehen, irritiert. Eine riesige Ausbuchtung, eine Beule, liegt auf der Deichsel. Der Stoff ist straff gespannt, so dass wir zuerst glauben, eine Wassertasche habe sich gebildet. Von wegen! EIS!

 

Als wir näher treten, erkennen wir einen riesigen Eisklumpen. Der Schnee, der noch auf dem Dach liegt, tropft in kleinen Wasserperlen genau in den überschüssigen Stoff, der sich nun in einen Eissee verwandelt hat. 

Vorsichtig versuchen wir den Stoff vom Eis zu lösen. Vielleicht gelingt uns ja, den Klumpen dann über die Deichsel zu schieben, ohne etwas zu beschädigen. Das Unterfangen dürfte schwierig werden. Bändel und Stoff sind teilweise kunstvoll bis in die Mitte des Eisklumpens eingefroren. Das lässt sich nicht ohne Weiteres lösen. Wir kommen morgen wieder, bis dann haben wir eine Idee. Ein kurzer Blick hinter unseren Wingamm Rookie. Oh nein, die Füsse hängen gut 15 cm in der Luft! Der Wagen hat das ganze Gewicht auf dem Stützrad der Deichsel. Erst jetzt sehen wir wie nahe das Chassis vorne zum Boden gedrückt wird. Wir müssen die Bremse anziehen, doch wie, der Eismocken drückt dagegen!

Wenn wir bloss die zwei frei fliessenden Liter Wasser schon mal ablassen könnten. Ich zerre wieder am Stoff und merke plötzlich, dass sich unter dem Eis etwas bewegt. Wasser! Es ist nicht vollständig durchgefroren. Zum Glück! Wir müssten ein Loch bohren können. Sicher liegt auf dem Gelände etwas Geeignetes rum.

 

Wir finden einen Metallstab. Damit traktieren wir das Eis, bis es Löcher hat und Wasser abfliessen kann. Die abgebrochenen Eisstücke trage ich fort. Wir spüren unsere inzwischen roten Hände nicht mehr. Doch die Kälte ist uns im Moment so ziemlich egal. Hauptsache wir können die Deichsel entlasten.  Was sind wir bloss für Amateure – huch 😉

 

Wir werden nun regelmässiger den Zustand der Hülle überprüfen und im Frühling will ich die Hülle einkürzen. Ob mir das gelingen wird?